Einblicke in den Kleidertausch
Einblicke in den Kleidertausch

Kleidertusch Winti

Ein wöchentlicher Kleidertausch und sozialer Treffpunkt

Beim Kleidertusch Winti schaffen wir einen Ort, wo Menschen ihre Kleidung tauschen, statt neu zu kaufen oder wegzuwerfen. Dabei steht es allen offen, ob oder wie viele Kleidungsstücke sie abgeben oder mitnehmen wollen. Es gibt keinen Konsumdruck, da alles auf Tauschbasis ausgelegt ist. Der Ablauf beim Kleidertusch Winti ist ganz simpel. Man kommt vorbei, wir nehmen die Kleider entgegen und überprüfen sie auf ihren Zustand. Währenddessen kann man sich bereits umschauen und durch unsere Kleiderstangen stöbern. Die sauberen und intakten Kleidungsstücke werden direkt in den Kleidertausch eingebracht. Die neuen Kleider werden in einer mitgebrachten Tasche und gegebenenfalls nicht akzeptierten Teilen wieder mitgenommen. Nun kann bar oder per Twint bezahlt werden, was einem der Tausch wert ist. Wer wenig finanzielle Mittel hat, muss nichts bezahlen. Alle Einnahmen fliessen direkt zurück in den Kleidertausch, z.B. für neue Kleiderstangen oder den Druck von Flyern.

Projekt von
  • Leander Grünenwald
  • Lara Thomann
  • Daniela Signer
Award Teilnahme

2025

Impressionen

Einblicke in den Kleidertausch
Einblicke in den Kleidertausch © Kleidertusch Winti
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Logo
Logo © Kleidertusch Winti
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Fragen an die Projektmachenden

Was hat euch zu eurem Projekt inspiriert?

Es ist beelendend, wie viele Altkleider im Müll und somit auf entlegenen Deponien oder gar im Meer landen. Allein in der Schweiz werden jährlich 65'000 Tonnen Altkleider entsorgt. Mit dem Kleidertusch Winti setzen wir aktiv ein klares Zeichen gegen diesen Fast Fashion Trend und ermöglichen gleichzeitig Freude am Tauschen. Uns motiviert der Gedanke der Kreislaufwirtschaft – dass Dinge länger genutzt werden können, wenn man sie teilt. Zusätzlich zum Umwelt-Aspekt sind wir aber auch immer wieder inspiriert von den zwischenmenschlichen Kontakten, die im Kleidertausch entstehen. Für viele Tauscher:innen steht nicht nur das Kleidertauschen im Zentrum, sondern auch der Austausch untereinander. Der soziale Aspekt ist somit ein wichtiger Teil des Kleidertusch Winti.

Was möchtet ihr mit eurem Projekt herausfinden?

Wir möchten herausfinden, wie viel Potenzial in so einem einfachen System steckt. Ein System, das nicht mit Geld, sondern durch Vertrauen und Gemeinschaft funktioniert. Wir wollen Kleiderkonsum neu denken: weg vom Kaufen, hin zum Teilen. Auch wollen wir andere Menschen motivieren, ähnliche Projekte zu starten. Wir wollen aufzeigen, mit wie wenig man viel bewirken kann. Je mehr Kleidertausch-Angebote es gibt, desto kleiner ist der Anreiz, neue Kleider zu kaufen.

Welche Werte sind in eurem Projekt besonders wichtig?

Im Zentrum steht in allererster Linie der Nachhaltigkeits-Gedanke. Mit dem Kleidertusch Winti vermeiden wir die Verschwendung von Kleidern und fördern gleichzeitig deren Wertschätzung. Wer seine Kleider weitergibt, würdigt ihren fortbestehenden Wert, anstatt sie zu blossem Abfall zu erklären. Ebenso wichtig ist für uns die Solidarität, die wir Woche für Woche erleben. Für viele ist der Kleidertusch Winti mehr als nur eine Tauschbörse. Es ist ein Ort, an dem sich Menschen verschiedenster Herkunft und Hintergründe treffen, um sich auszutauschen. Nicht zuletzt, soll der Kleidertausch aber vor allem Freude bereiten. Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn jemand ein neues Lieblingsstück entdeckt und den Kleidertausch mit einem breiten Grinsen verlässt.

Wie trägt euer Projekt dazu bei, die Gesellschaft nachhaltiger zu gestalten?

Der Nachhaltigkeits-Aspekt unseres Projekts ist simpel und pragmatisch: Das Kleidertauschen verlängert die Lebensdauer von Kleidung, was zur Folge hat, dass weniger neue Kleider gekauft werden. Wenn sich diese Idee multipliziert und immer mehr und grössere Kleidertauschs entstehen, kann das zu einem strukturellen Umdenken in der Gesellschaft führen. Der Kleidertusch Winti ist aber nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch sozial. Kleidung ist ein Grundbedürfnis, welches unabhängig vom Kontostand gedeckt werden soll. Im Kleidertusch Winti sind alle Menschen willkommen, besonders aber auch Menschen, die wenig Geld haben. Niemand wird ausgeschlossen und niemand muss bezahlen, wenn er oder sie nicht kann. Alle Menschen sollen sich so kleiden können, wie sie möchten. Der Preis soll dabei kein Hindernis sein.

Wie braucht ihr, um euer Projekt umzusetzen?

Für unseren Kleidertausch brauchen wir generell einen Raum, freiwillige Helfer:innen, die beim Aufstellen, Sortieren und Aufhängen helfen, und natürlich Menschen, die Lust haben, ihre Kleider zu tauschen. Aktuell setzen wir das Projekt einmal pro Woche im Treffpunkt Vogelsang in Winterthur um, in dem wir uns bis anhin gratis einnisten dürfen. Da wir mit dem Kleidertusch Winti zurzeit regelrecht überlaufen werden, reicht der Platz, der uns zur Verfügung steht, jedoch langsam nicht mehr aus, sowohl für die Kleider als auch für die Tauscher:innen. Damit wir das Projekt auf die wachsende Nachfrage anpassen können, müssten wir also einen eigenen Raum mieten. Da der Kleidertusch Winti komplett auf Spendenbasis aufbaut, war das bis jetzt leider noch nicht möglich. Abgesehen von der Raummiete, halten sich die finanziellen Ausgaben sehr klein und beschränken sich lediglich auf kleinere Beiträge für Infrastruktur oder Werbemittel.

Wo setzt ihr eure Projekt um und wen möchtet ihr ansprechen?

Mit dem Kleidertusch Winti sprechen wir alle möglichen Personen an: Junge, Ältere, Studierende, Familien, Menschen mit wenig Geld, Menschen mit vollem Kleiderschrank – kurz: alle, die der Umwelt und ihrem Portemonnaie etwas Gutes tun wollen. Unser Standort direkt am Bahnhof ist daher ideal. So erreichen wir unsere potenziellen Tauscher:innen nicht nur über Social Media, die Website und Flyer, sondern freuen uns auch regelmässig über spontane Laufkundschaft.

Weitere Informationen

Titelbild: Einblicke in den Kleidertausch © Kleidertusch Winti